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Grenzen überspringen!

Vergebung – eine zeitgenössische Sehnsucht

Ich kenne Augenblicke in meinem Leben, da spüre ich nur einen Wunsch: Möge Gott mir vergeben! Ich hatte wissentlich etwas falsch gemacht.

Es war meine Schuld! Ich war der, der ganz großen Mist gebaut hatte. Ich möchte das hier nicht weiter ausführen. Ist wohl auch verständlich… Aber ich war an einem Punkt, der mich hilflos machte. Mit Wiedergutmachung war es hier allein nicht mehr getan. Ich war wütend über mich selbst. Traurigkeit grub sich in mir ein über die Situation eines anderen Menschen, die ich herbeigeführt hatte. Das Wissen um meine Schuld, diesen dicken Fehler, ließ mich nicht mehr los. Gut, das hätte auch anderen “passieren” können. Aber das half nicht: Ich war es.

Ich habe einen Menschen so tief verletzt, dass diese Verletzung in diesem Menschen auch eine Verletzung Gottes war. Ich weiß, Gott vergibt uns Menschen, wenn wir ihn darum bitten. Aber das reichte mir in diesem Augenblick nicht. Es reichte mir sogar auch nicht, dass der Mensch, dem ich weh tat, meine Entschuldigung annahm und mir Entschuldigung zusprach.

Ich wollte Ent-Schuldigung von Gott hören! Gott hat in Jesus Christus den Menschen beauftragt, von seiner Vergebung zu sprechen. Seine Vergebung den Menschen zu bezeugen und sie spürbar werden zu lassen. Gott bedient sich des Mundes, der Augen und der Hände des Menschen, um seine Vergebung hörbar, sichtbar, spürbar und so erfahrbar werden zu lassen. Das ist in unseren christlichen Kirchen die Aufgabe aller Christinnen und Christen und besondere Aufgabe des Priesters, der Pastorin und des Pastors.

Ich wollte diese Vergebung von Gott auch hören und spüren. So ging ich zu einem katholischen Priester. Er hatte viel Zeit! Ich konnte erzählen, weinen, fluchen, schweigen, ja sogar lachen und wieder erzählen. Der Priester hörte mir zu. Sein Zuhören aber war Begleitung. Er half mir, klarer zu sehen. Nicht alles, was ich als Schuld annahm, war auch wirklich meine Schuld. Er wurde für mich zugänglich, ich wurde von ihm aufgehoben, spürte Befreiung. Und alles Sehen, Hören und Spüren mündete in dem einen Satz, den der Priester sprach und den ich mit: “Ja, so sei es – Amen” erwiderte. Er nahm meine Hände und sprach: “Von Gott sage ich Dir, getragen im Namen aller, die glauben, Du bist frei von Deiner Schuld! Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes! Nun gehe in Frieden!” Das waren geschenkte Augenblicke der Befreiung. Das tat gut! Ich konnte wieder pfeifen.

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