www.christoph-stender.de

Menschwerdung „Und das Wort ist Fleisch geworden …“

Rekollectio der Pastorale Mitarbeiter des Dekanates Schweich-Welschbillig St. Thomas / Trier, 16. November 2009

Inhaltlicher Kernsatz:

Menschwerdung hier verstanden, als „Gott kommt an“! Entfaltet im Ankommen des Wortes Gottes (Vermittlung), der Beziehung Gottes die er selbst ist (Kommunikation) und der Eucharistie, als eine Ent – deckung zwischen „ein Haus voll Glorie schauet…“ und „Seht Gottes Zelt auf Erden…“ / sowie der materiellen Gestalt (Brot) und „Gottheit tief verborge…“.

Thema: Erzählen

  1. Aussage: Die TN sollen nachvollziehen können, das mit der Erzählung unterschiedlicher Geschichten verschiedene Bilder in ihren Köpfen entstehen, die sich auch daran orientieren welche Bildfragmente sie aus der Erinnerung kennen und welche neuen Bildfragmente sie entwerfen müssen, um der erzählten Geschichte auf die Spur zu kommen.
  2. Aussage: Es geht um die besondere Gewichtung dessen, was wir zu erzählen haben als Verkünder des Wortes Gottes und deren Deutung in der Welt. Das exponierte, das verstärkte, das autorisierte, das zur Handlung befähigende Wort. (Wie exponiert sind eigentlich unsere Kanzeln z.B.?)

Präsentation:

Stuhl auf einem Tisch positionieren, und von dort aus das Besondere, meine realen Geschichten erzählen.

Geschichten:

  • Kölner Dom, Gnadenbild, Punker
    Diese Geschichte bedient sich (im Milieu) bekannter Bilder.
  • Die Frauen von Tintilinitsch in Kroatien nach dem Krieg, Mut zur Selbsthilfe.
    Diese Geschichte bedient sich eines bekannten Ereignisses (Krieg auf dem Balkan), und regt die „Fantasie an“ das unbekannte in Bilder im Kopf durch das erzählte entstehen zu lassen.
  • Pflanzstecken, Bulgarien (Holzstecken)
    Diese Geschichte  bedient sich vager Vorstellungen wie Lebenssituation in Armut, alte Frau, Salz und Brot und vermittelt über einen gedeuteten Gegenstand (Setzstecken).

1. Kurzvortrag:

Gotteswort in Menschenwort, ein Grundvollzug unserer Kirche!

  • Wenn Gott in seiner Sprache, in Gottessprache erzählen würde, verstünden wir nicht.
  • Jesus ist der „erste“ Erzähler von Gott und selbst die Erfüllung der Erzählung. (Ergänzung: Wie Jesus lernte der Christus zu sein.)
  • Die Jünger Jesu sind, die Weitererzähler und Erstdeuter dessen, was sie von Jesus gehört und erlebt haben. (Erzählen und deuten vom Grab Jesu her durch die Auferstehung…)
  • Ein Wesensvollzug der Kirche ist Erzählgemeinschft zu sein.
  • Wir sind die aktuellen Erzähler, wenn wir beginnen zu schweigen, dann bricht mit uns die von uns zu verantwortende Zeit in der es immer weniger zu hören gibt. „Der Glauben kommt vom Hören…“. (Röm 10. 17)
  • Dieses Prinzip der Weitergabe dessen, dass Gott (im Bild der himmlischen Stadt) Welt berührt greift die Architektur der Gotik auf.
  • Erzählendes architektonische Fragment:
    • Bild/Chorhalle /Aachener Dom: Apostel (Tradition)
    • Säule (von der himmlischen Stadt)
    • Engel (mit Pauken und Trompeten)
    • Fenster (Transparenz in die Welt)

2. Austausch:  Wie habe ich gelernt zu glauben

Aussage: Sich selbst zu erinnern, ist ein quellender Zugang zu diesem Grundvollzug der Kirche, eine „Erzählende“ zu sein. Sich darüber auch gegenseitig zu vergewissern (erzählen) und festzuhalten was im Glauben einem selbst wichtig ist, hat Qualität im Sinne: „Stärkt einander im Glauben.“

  • Wie sieht mein ganz persönliche „Hörbiographie“ aus.
  • Wie habe ich gelernt zu glauben (Orte, Personen, Ereignisse).
  • Wie haben Sie den Ihnen vermittelten Glauben im Laufe ihrer Biographie selber definiert, analysiert, hinterfragt? (Zeiten des Revoluzzers, des Lauen, des Märtyrers, des Zweifelnden…)

Einzelarbeit : 15 Min.

Austausch:  30 Min.

  • Die Erinnerung in Kleingruppen austauschen, einander erzählen.

Anschl. in der Gruppe Einzelarbeit: 10 Min.

  • Formuliere zwei für dich wichtige Sätze, erhaltenswertes Wissen, tragendes Gefühl über Glauben und Kirche.
    • Einen Verstandessatz
    • Einen Bauch- (Herz) satz

Präsentation: Schatzkarte um eigenes Bemerkenswerte zu merken (Postkarte Doppelbild Lotharkreuz)

Plenum: „Verkünden“ der Bauch- und Kopfsätze

  • Bezug auf die ersten drei Geschichten, die von mir erzählt wurden auf dem Hintergrund: Autorität, Glaubhaftigkeit, Authentizität.
  • Angebot: Vom erhöhten Stuhl die eigenen wichtigen Sätze mitzuteilen, nach dem Motto: Wer hat was zu sagen?
    Menschwerdung in Ihrem Wort. Ich habe euch etwas zu  erzählen!
  • Redaktionelle Anmerkung: Es ist oft schwierig dass sich TN in der eigenen Gruppe exponieren, auch weil es bei den verschiedenen pastoralen (hierarchischen) Rollen Probleme geben kann.
  • Diese Situation (sich auf einen exponierten Stuhl zu setzen) kann eine Eigendynamik entwickeln.

3. Kurzvortrag:

Gott ist Kommunikation, vermittelte Beziehung. 

  • Gott ist immer nur vermittelt zu haben
  • Wir entlehnen uns unserer Vorstellungswelt die Bilder für Gott
  • Gott ist selbst vermittelt sich in Beziehungen (Liebe, Vergebung, spricht Menschen an…
  • Gott selbst ist Beziehung, er sit der Dreifaltige Gott (restlos Bezogen in restloser Verschiedenheit…
  • Wir sprechen von Bilder, wie von dem Bild der Trinität Gottes, ausführen…
  • Gotteswort in Menschen Wort (Papst der Garant der Urerzählung
  • Welche Bilder von Gott haben Sie im Kopf, sprechen Sie an, welche bedrängen oder befreien Sie…?

4. Textarbeit

  • Einleitung in den Text:
    Mt 2. 1-15 Hl. Drei Könige / Sternendeuter
    Dieser Text stellt eine Komposition dar, die Erwartung der Menschwerdung, die Menschwerdung selbst und die Reaktion auf die Menschwerdung. Entscheidend in diesem Text ist sein Kommunikativer Charakter, den es nun im Schriftgespräch zu entschlüsseln gilt.
  • Gruppenarbeit
    • Text vorlesen
    • Text mit der Frage betrachten. Welche Kernaussagen entdecken wir um sich dann in der Gruppe auf wenige Kernaussagen zu einigen.
    • Anschließend bekommt die Gruppe neue Betrachtungspunkte, die neue auch eher unerwartete Perspektiven in und aus diesem Text eröffnen.

Neue Betrachtungspunkte:

  • Welche Zeichen (der Zeit) nehmen ich  wahr und ernst, deute ich und lasse mich von ihnen in meinem Handeln leiten?
  • Von wem lassen ich mich beraten in der Wahrnehmung?
  • Wen bitte ich um Deutungshilfe?
  • Was motiviert mich, von dem Wort der „Menschwerdung“, dem

menschgewordenen Wort Gottes zu sprechen?

  • Wann mache ich mich zielorientiert auf den Weg, Orte der Verortung des Wortes zu finden, und was motiviert mich dazu? (Wo spreche ich von meinem Glauben?)
  • Wo sind die Orte an denen ich auf jeden Fall die „Menschwerdung“ des Wortes ermöglichen möchte?
  • Was setzte ich ein (Gold, Weihrauch, Myrre) für die „Menschwerdung“ des  Wortes?
  • Fühle ich mich ausreichend vorbereitet das Wort „Mensch“ werden zu lassen?
  • Was verunmöglicht die „Menschwerdung“ des Wortes aus meiner Erfahrung?
  • Bin ich selbst noch ein Adressat der „Menschwerdung“ des Wortes?
  • Spreche ich im KollegInnenkreis über meinen Zugang zum Wort und meiner Sehnsucht das Wort „Mensch“ werden lassen zu wollen?

 5. Kurzvortrag:

Gottesdienst als Kommunikation

Meditationen:

Vom Übergang des Wortes zur Feier der Eucharistie:

  

  • Gottesdienst ist Kommunikation
  • Gottesdienst zwischen: „Ein Haus voll Glorie schauet…““ und  „seht Gottes Zelt auf Erden…“
  • Die Bedeutung des Textes: „Gottheit tief verborgen, betend nah ich dir, unter diesem Zeichen bist du wahrhaft hier…“
  • Gemeinsame Gestaltung der einzelnen Elemente der Liturgie auch nach den subjektiven Vorlieben für Texte, Lieder und Zeichen.
  • Liturgie mit Lust vorbereiten und feiern.

 6. Gemeinsame Vorbereitung und Feier des Gottesdienstes

Dieser Beitrag wurde in Vorträge veröffentlicht und getaggt , , , . Ein Lesezeichen auf das Permalink. setzen. Kommentieren oder einen Trackback hinterlassen: Trackback-URL.

Einen Kommentar hinterlassen

Ihre E-Mail wird niemals veröffentlicht oder weitergegeben. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Sie können diese HTML-Tags und -Attribute verwenden <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <s> <strike> <strong>

*
*

© Christoph Stender | Webdesign: XIQIT GmbH
Impressum

Durch die weitere Nutzung der Seite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Schließen