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In der Fastenzeit das Leben auf Kurs bringen

In der Fastenzeit das Leben auf Kurs bringen

AACHEN. Heute ist Aschermittwoch, Beginn der Fastenzeit. Aus christlicher Sicht ist die Fastenzeit die Vorbereitung auf Ostern, Zeit der Buße und Umkehr. Für viele fällt heute der Startschuss zum Abnehmen oder beginnt der Verzicht auf geliebte Konsumgüter oder Gewohnheiten. Nach den Chancen der Fastenzeit fragte Nicole Palm fünf Fachleute.


Pater Friedhelm, Gastmeister der Benediktiner-Abtei Kornelimünster 
Die Fastenzeit ist eine “Hochzeit” bei uns in der Abtei. In vielen Menschen scheint noch ein Bewusstsein vorhanden, dass diese Zeit eine besondere Prägung hat, in der sich die Menschen neu auf Gott ausrichten. In den Gesprächen ergibt sich das Thema Verzicht zwangsläufig, da wir an den Werktagen kein Fleisch essen. Merkwürdigerweise ist das nicht allen Gästen zu vermitteln. Ich versuche zu erklären, dass “Verzicht” allein zu kurz gegriffen ist. Ich kann nicht vom Verzicht leben, irgendwo muss ein “Gewinn” da sein. Mir ist ein “Dreischritt” wichtig: Fasten, Beten, Almosen geben: Wege zu mir selbst zu Gott und dem Nächsten eröffnen.


Asta Brants Gemeindepfarrerin
Fastenzeit, wie sie die katholische Kirche kennt, haben wir in der evangelischen Kirche nicht. Die Zeit vor Ostern heißt Passionszeit. Sie ist eine besinnliche Zeit, in der der Christ sich an das Leiden und Sterben von Jesus Christi erinnert und daran denkt. Unsere Landeskirche ruft zur Aktion “7 Wochen ohne” auf. Man sollte von liebgewordenen Gewohnheiten Abstand nehmen. Persönlich begehe ich diese Zeit mit Besinnung und Nachdenken über Jesu Weg ans Kreuz.


Hochschulpfarrer Christoph Stender
Fastenzeit ist für mich die Zeit der Kurskorrektur im Sinne Von Lebensqualität. Ich werde bald 50 und stehe vor einer Lebenswende, an der ich Gott frage: Was jetzt? Ich richte mein Lebensziel in diesen 40 Tagen im besten Sinne ein – wie das Controlling einer Firma. Die Fastenzeit ist eine Chance, uns jedes Jahr aufs Neue vor Gott zu verantworten. Wir brauchen diese Zeit, denn wir nehmen sie uns nicht. Es ist eine sehr lebendige Zeit, die mich in Anspruch nimmt. Viele junge Menschen, nutzen die Zeit, sich in Lebens- und Glaubensfragen begleiten zu lassen. Die Beichte wird wieder aktuell.


Sven-David Müller-Nothmann. Ernährungsexperte
Es ist schade, dass viele nur nach Neujahr und zur Fastenzeit daran denken, etwas für ihre Gesundheit zu tun. 75 Milliarden Euro ernährungsmitbedingte Kosten entstehen unserem Gesundheitssystem pro Jahr. 64,4 Prozent aller Todesfälle sind Folgen von falschen Essgewohnheiten – das ist Selbstmord mit Messer und Gabel. Wenn man sich einmal im Jahr auf seine Gesundheit besinnt, dann bleibt doch ein bisschen was hängen. Wichtiger ist mehr Wasser zu trinken, mehr Obst und Gemüse zu essen.


KJG-Diözesanleiter Christoph Siegers
Meiner Erfahrung nach ist Fasten bei den wenigsten jungen Leuten heute noch überhaupt ein Begriff. Allerdings gibt es immer wieder einige, die die Fastenzeit dadurch zum Ausdruck bringen, dass sie für sich beschließen, auf etwas zu verzichten. Diejenigen, die fasten, verzichten auf etwas nicht Notwendiges aus ihrem täglichen Leben und besinnen sich so auf das Wesentliche. Die Fastenzeit ist für mich ein persönliches Erlebnis, in der ich für mich mein Leben bewusst erleben kann.

Quelle: Aachener Zeitung, 01.3.2006.

 

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