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1. Akt: Bild

1. Akt: Bild

Am Anfang war das Wort, gesandt und entstiegen aus dem Nichts, und mit ihm das Bild, und aus ihm trat dann auch das Abbild hervor.

Wir leben mit Bildern. Die Welt erschließt sich in Bilder. In unseren Köpfen regieren Bilder. Unser Herz ist ausgeschlagen mit Bildern. Mit dem anderen Menschen begegnen uns wieder Bilder. Wir selbst sind Bild für unser Gegenüber, vielleicht auch Abbild einer Phantasie.

Der fremde und unbekannte Andere kommt im Bild daher, weckt Bilder und kann zur Bildstörung mutieren. Der geliebt Mensch offenbart sich im vertrauten Bild, in das du dich einhüllen magst.

Bilder haben Ränder, Hintergrund, Fluchtpunkte, System, Gitter, Linien, Kleckse, Bilder rahmen ein und rahmen aus, Bilder durchfluten und überfluten, allgegenwärtig, und selbst aus der Bildlosigkeit kommen Sie mit Bildern daher!

Und dann betrittst du abends wieder deine eine, andere Welt, bist bei dir – zu Hause, Wohnraum, Bilderlager, vertraute Umgebung, deine vier Wände, vertraut Frau, Kinder, Freund, Mann, Freundin, Nachbar, Nagel an der Wand: Bilderwelt! Und wenn alle zu Bett gegangen sind, dann siehst du wieder Bilder, Bilder an der Wand, in umbautem Raum. Bilder um dich herum, Bilder durch dich hindurch, Bilder auf dich zu, Bilder über dich hinaus: Standbilder entstehen. Und mit ihnen deckst du dich zu, in manche kuschelst du dich auch ein, um, alten Bildern entflohen, in den Bildern der Nacht wieder aufzustehen: Bilderreigen.

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