„Wie haben Sie ihre Berufung als Priester gespürt?“ Eine regelmäßige Frage an mich und immer neu ein Antwortversuch von mir. Christlich erzogen und gemeindlich engagiert erlebte ich das Bodenpersonal Gottes wenig berufungsrelevant. Um die 17 Jahre alt, wollte ich eigentlich Innenarchitekt oder Dirigent werden, aber das Thema Priester verfolgte mich, warum, keine Ahnung. Berufung? Mit […]
Autorenarchiv: xiqit
Nach Weihnachten ist vor Weihnachten
Ein Gruß zum Fest Erscheinung des Herrn, Dreikönigstag 2012 Alle Weihnachtsgrüße sind nun verklungen, und die guten Neujahrswünsche eilen ihrer Erfüllung entgegen. So ist die erste Woche eines neuen Jahres eine eher stille Zeit. Denkt man den Impuls des entstandenen und entstehenden Christentums von Weihnachten her, dann bekommt das Fest Epiphanie eine besondere Bedeutung, denn […]
Nachfolgen und argumentieren
„Das macht die Sache nur noch spannender“, meinte ein Student im ersten Semester Theologie eher sarkastisch, „wenn man Prügel dafür bezieht, Religionslehrer werden zu wollen“. Geschlagen wurde er natürlich noch nicht für den Wunsch Glauben und Kirche in der Schule vertreten zu wollen. Allerdings hagelt es nicht selten, Kritik, Anfeindung und Unverständnis. „Wie, mit dem […]
In den Rollen gleich vor Gott
Sehen Sie das auch so, „vor Gott sind alle Menschen gleich“, eine biblische Feststellung, relevant auch in unserer Kirche? „Vor Gott zu sein,“ meint im katholischen Verständnis Gemeinschaft auf Augenhöhe zu gestalten, also Volk Gottes, seine Sammlung als Kirche immer neu zu werden. die vor „Ihm im höchsten Thron“ steht. Dieses gemeinsam vor „Ihm“ zu […]
Der „Anders-Ort“
Erinnern Sie sich noch an Ihren „Anders-Ort“. Nein? Doch, Sie kennen solchen Ort! Natürlich, Sie haben ihn so nie genannt. Aber es gab ihn. Und, es gibt ihn immer noch in Ihrer Erinnerung und Gegenwart. Erinnern Sie sich noch an den Ort, an dem Ihre (erste) Liebe einen Namen bekam, zum Du wurde, vielleicht irgendwo […]
Versprochen?
Zur Erinnerung: Gebote sind nicht nur von außen angenommene und verinnerlichte Verhaltensweisen und Einstellungen. Zu ihnen zählen auch jene Versprechen, die man einzig sich selbst „geboten“, also versprochen hat. Das wichtigste Versprechen aber ist das Gebot hinter allen Versprechungen: Auch zu tun, was wir als verstanden und versprochen in Worten bekannt haben. Sind Sie Elternteil […]
Vergangen, im Augenblick vorausgegangen
Oder: Es gibt keinen plötzlichen Tod Umgeworfen wie ein Stuhl Von der Erdkrume gestürzt ein Käfer Ungehalten der Fall eines geworfenen Steines Unberechenbar wie ein Stolpern Weg, abgelaufen, ausgetreten und so viel Weg noch angenommen Im Augenblick vergangen abgehoben vorausgeworfen auch mir dieser Schatten des Lebens wenn umgeworfen auch ich wie ein Stuhl, du mir […]
Gebt, aber was gehört dem „Kaiser“ und was Gott?
Gebt: Aber was gehört dem Kaiser, dass ich es ihm zu geben hätte? Und wer ist Kaiser? Der Kaiser ist heute der Souverän Staat. Der Staat ist eine ihn konstituierende Gemeinschaft von Menschen und deren Kultur, in dem die von der Gemeinschaft selbst vereinbarten und die sie erhaltenden Regeln beachtet werden, sowie die dafür notwendigen […]
Haltung annehmen
„Der Mensch kann nicht nicht kommunizieren“ – eine klassische Aussage des Psychologen Paul Watzlawick. Anders gesagt: Der Mensch reagiert immer auf seine Mitmenschen, selbst dann noch wenn er versucht nicht zu reagieren. Und Sie selber wissen aus eigener Erfahrung, dass unser Verhalten oft bestimmt ist von Launen, Erfahrungen oder Erwartungen. Es „menschelt“ eben. Auf Gott […]
Lippen
Auf Lippen geschaut: mal wulstiges Rot, unablässig in Bewegung; auf Lippen geschaut: mal Druckerschwarz, in jeder Hand. Lippen pressen Wortgetöse, Wortmüllberg, Worterbrochenes schamlos aus, schleimig und behauptend, schleichend durch Ohr wie Auge, und sitzen dann einfach da bei mir. Mein Ohr und Auge wollen nicht mehr fressen, mein Hirn nicht würgen zu vergessen. Worterbrochenes – […]