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Delegierte „Nächstenliebe“

„Der da, der an der Ecke sitzt und bettelt, ist das eigentlich wirklich ein Armer, oder tut der nur so, um  Mitleid zu ernten.“

Wer darf sich eigentlich berechtigt bettelnd  hinstellen um mindestens indirekt mir klarzumachen:  „Ich müsse ihm Geld geben, damit er leben könne“.

Wenn ich zu Fuß von zu Hause zu meinem Arbeitsplatz gehe und zurück, begegne ich täglich zwischen sechs und acht Menschen, die mich um Geld angehen. Würde ich jedem nur 50 Cent geben kostet mich das ca. 4 € am Tag und im Monatsschnitt 120 €. Das ist nicht wenig!

Aber mal langsam!  Bettlern etwas zu geben, ist ja nicht wirklich „not – wendig“, denn andere kümmern sich ja um diese Menschen: Die Caritas!

Mitarbeiter der Caritas versichern: Kein Mensch muss in dieser Stadt Hunger leiden oder auf der Straße übernachten, denn die Caritas sorgt sich auch um die Armen. Das ist gut zu wissen und das ist ja auch so! Wer bettelt ist vielleicht arm, aber mindesten auch schlecht organisiert, nutzt er doch die sozialen Angebote nicht.

Wer sich also um „Arme“ sorgt, der kann seine Sorge „ent – sorgen“ in Richtung Caritas. Individuelle Sorge ist institutionell organisiert, die Caritas sorgt sich an meiner Stelle. Das beruhigt! Also helft der Caritas, damit sie helfen kann! Aber entpflichtet mich das auch?

Ein bulgarischer Freund erzählte mir von einem Brauch seiner Heimat: Wem eine Freude gemacht wurde, wer Besonderes sich leisten konnte, wem Glück wiederführ, der schenkte eine Kleinigkeit einem Menschen am Weg. Eine Kleinigkeit …

 

Schriftstelle: Mk 9, 30-37

Erschienen in: Kirchenzeitung für das Bistum Aachen, Bonifatiusbote (Fulda), Der Sonntag (Limburg), Glaube und Leben (Mainz), Kirchenbote (Osnabrück), Kirchenzeitung (Hildesheim), Neue Kirchenzeitung (Hamburg), Tag des Herrn (Dresden), Tag des Herrn (Erfurt), Tag des Herrn (Görlitz), Tag des Herrn (Magdeburg).
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