„Not lehrt beten“ – eine stille Erfahrung, die zur Redensart wurde. Gerade mit den Erfahrungen von Krieg in Europa, von Flutkatastrophen, Erdbeben, Feuersbrünsten und Inflation wird die Not von Menschen öffentlich zur Geburtshelferin eines ähnlichen Satzes „Not lehrt helfen.“
Die Not wird zu einer Lehrerin. Doch was ist diese uns belehrende Not? Die jüngsten katastrophalen Überschwemmungen z. B. in Italien, aber auch im Ahrtal und in der Eifel haben Menschen in diesen Regionen in Not versetzt, doch nicht bei allen Betroffenen war die Not die gleiche. Ohne Not schmälern zu wollen, so ist sie doch differenziert wahrzunehmen.
Gerade die für alle offensichtliche Not, wie der Verlust eines Menschen oder eines Wohnhauses durch eine Flutwelle, bitte, mit nichts möchte ich diese Not schmälern, birgt auch die Gefahr „kleinere“ oder unscheinbarere Nöte zu übersehen oder zu relativieren, die für Betroffene aber auch Katastrophen sind.
Die unterschiedliche Wahrnehmung von Not und ihr subjektives Erleben erfordert auf genau auf jede Notsituation zu schauen, unabhängig ob sie viele oder nur einen Menschen betrifft.